Pressemitteilung, 9. März 2021
Im Vorfeld der Landtagswahl wendeten sich Attac Tübingen-Reutlingen, Fridays for Future Tübingen und Health for Future Tübingen gemeinsam an Kandidierende der Wahlkreise Tübingen, Reutlingen und Hechingen-Münsingen, um auf das Problem des ungefilterten Schadstoffausstosses bei der Müllverbrennung zur Zementherstellung in Dotternhausen aufmerksam zu machen. Dazu erklären die Gruppen:Wir freuen uns, dass viele Kandidierenden auf unsere Fragen kurzfristig geantwortet haben und es bei allen antwortenden Parteien (Grüne, SPD, FPD, Linke, Klimaliste, Volt und ÖDP) eine große Bereitschaft gab, sich mit dem Thema weiter auseinander zu setzen.

Bei der Frage nach weiteren Sondergenehmigung gingen die Antworten durchaus auseinander, wie in der angehängten Tabelle zu sehen ist Auswertung Wahlprüfsteine Zement. Wir möchten an dem Thema gerne dranbleiben und so schnell wie möglich erreichen, dass in Dotternhausen keine Müllverbrennung ohne bestmögliche Filter mehr stattfindet.“

Wortlaut der Anfrage:
„Liebe Kandidierenden, hiermit wenden wir, Attac Tübingen-Reutlingen, Fridays for Future Tübingen und Health for Future Tübingen, uns gemeinsam an Sie und bitten um die Beanwortung unserer Wahlprüfsteine: In letzter Zeit steht das Thema Zementindustrie zunehmend in den Schlagzeilen, immerhin ist sie weltweit für 8% des CO2-Ausstoßes verantwortlich. Doch es gibt noch weitere Probleme: Holcim Dotternhausen, das große Zementwerk an der B27 Richtung Rottweil, darf aufgrund von Ausnahmegenehmigung des Regierungspräsidiums Tübingen teils unkontrollierbare Restmüllabfälle zum Zweck der Zementherstellung verbrennen. Die Umweltgifte gelangen fast ungefiltert in die Atmosphäre und die Umgebung, die strengeren Umweltschutzauflagen für Müllverbrennung zum Einbau von Filtern, die bis zu 90% der Emissionen verhindern könnte, gelten hier nicht. Holcim Dotternhausen kontaminiert entsprechend der vorherrschenden Windrichtung die Regionen Balingen, Hechingen, Reutlingen und Tübingen und Teile der Schwäbischen Alb mit einem gesundheitsgefährdenden Cocktail aus auch hochgiftigen Schadstoffen. Zudem wird durch den Tagebau zum Kalksteinabbau am Plettenberg schützenswerte Natur unwiederbringlich zerstört.

Eine Zusammenfassung zur Thematik finden Sie unter https://attac-tuebingen.de/zementwerk-dotternhausen/ Ausführliche Informationen und Dokumentationen zu all‘ den aufgeführten Themen finden Sie auf der Homepage der Bürgerinitiative: Verein für Natur- und Umwelt Zollernalb (NUZ) e.V. https://www.nuz-ev.de/

Unsere Fragen an Sie als Kandidierende in den Wahlkreisen Reutlingen und Tübingen:
1. Sind Sie im Falle Ihrer Wahl bereit, sich dieser Problematik noch im laufenden Jahr anzunehmen?
2. Treten Sie dafür ein, dem RP Tübingen weitere Sondergenehmigungen zu untersagen und die Emissionsdaten lückenlos zu veröffentlichen?

Ihre Antworten erbitten wir bis spätestens 5. März. Wir veröffentlichen sie dann online und in Pressemeldungen für unsere regionalen Medien.

Wir freuen uns auf eine weitere Zusammenarbeit zu diesem Thema.
Herzlichen Dank schon heute!