attac Themenabend Juni

Kuba – zwischen Revolution, Rhetorik und Repression?

Dienstag, 29. Juni 2010
20:00 Uhr
Schlatterhaus, kleiner Saal, Österbergstr. 2, Tübingen

Der berühmteste Staat der Karibik ist für die einen revolutionäres Paradies, für die anderen Hölle der Repression und für die meisten schlicht ein Urlaubsland zwischen Sonne, Strand, Mojito und Salsa. In Lateinamerika (und nicht nur dort) gilt Kuba vielen als das leuchtende Beispiel eines von den USA unabhängigen politischen Weges – authentisch lateinamerikanisch, karibisch sozialistisch. Kuba hat beeindruckende sozialpolitische Leistungen vorzuweisen: ein weitgehend kostenloses Gesundheits- und Bildungssystem, niedrige aber sichere Renten, starke Subventionen für Grundnahrungsmittel und Kultur und manches andere. Gleichzeitig gibt es kaum so etwas wie Zivilgesellschaft, freie Meinungsäußerung nur in geschützten Räumen, intransparente und dogmatische Innenpolitik sowie astronomische Preise für Gemüse, Obst, Seife, Milch und manch andere alltägliche Bedarfsgüter. Wichtige Posten in der kubanischen Wirtschaft werden in der Regel nicht nach ökonomischer Kompetenz, sondern nach politischer Linientreue besetzt – so wurde Kuba u. a. von einem der großen Zuckerexporteure zum Zuckerimporteur.

Reinhard Hauff lebte und arbeitete knapp drei Jahre in Kuba und war dort „Staatsbürger auf Zeit“. Die Familie lebte als einzige ausländische Familie in einem ganz normalen Stadtteil von Matanzas. So waren Einblicke und Integration in kubanisches Alltagsleben ganz normal, vom morgendlichen Anstehen für’s Brot über die nachbarschaftlichen Gespräche bis zur Teilnahme an gigantischen Familienfesten und Kulturveranstaltungen. Eine persönlich-politische Reflexion mit Diskussion.

Flugblatt: Themenabend_29.06.2010