Attac Tübingen-Reutlingen und DGB Kreisverband Tübingen laden ein:
Vortrag und Diskussion mit Alfred Eibl (Attac Deutschland)
Nein zur Aktienrente:
Sozialversicherungsbeiträge nicht verzocken!
Donnerstag, 20. Juli 2023, 19 Uhr
Gemeindehaus Lamm, kleiner Saal, Am Markt 7, Tübingen
In diesem Jahr wird die Bundesregierung auf Drängen von Finanzminister Christian Lindner Schulden in Höhe von 10 Mrd. Euro aufnehmen um durch Anlage dieses Betrages am Kapitalmarkt als Generationenkapital Zinsüberschüsse zu erwirtschaften. Diese Anlage soll in den nächsten Jahren wiederholt werden. Die erwarteten Zinsüberschüsse sollen dann die gesetzliche Rente vor den Problemen der Überalterung retten. Zusätzlich drängt Finanzminister Lindner darauf, dass auch Beiträge der Versicherten für eine Aktienrente eingesetzt werden.
Dies alles vor dem Hintergrund der schlechten Erfahrungen mit kapitalgedeckten Alterssystemen. Viele Sparer mit Riester-Verträgen bekommen nicht die versprochenen hohen Renditen, sondern hoffen jetzt, wenigstens das eingezahlte Kapital wieder zu erhalten. Allerdings zieht die Finanzindustrie hohe Gewinne aus kapitalbasierten Pensionssystemen auf Kosten der Versicherten. Bis zu 25% der Beitragsleistungen gehen in die Verwaltungen und Boni der Vermögensmakler, während die Deutsche Rentenversicherung Verwaltungskosten unter 1,5% aufweist.
Damit treibt die Bundesregierung einen Keil zwischen Arbeitnehmer*innen und Rentner*innen: Mit der Aktienrente sollen die Rentner*innen dazu gebracht werden, sich für höhere Konzernprofite und gegen Lohnerhöhungen einzusetzen. Denn davon werden ihre Rentenzahlungen künftig abhängen, wenn mit ihren Rentenbeiträgen an der Börse gezockt wird.
Lebenslange Arbeit muss zu einem Rentenniveau führen, das den Lebensstandard sichert. Aber die lebenslange stabile Beschäftigung mit einem kontinuierlichen Aufbau einer ausreichenden Altersversorgung ist oft nicht mehr gegeben. Brüche in der Erwerbsbiographie, Teilzeitbeschäftigung und geringe Löhne erhöhen das Risiko der Altersarmut und die neu eingeführte Grundrente hilft dagegen nicht. Die Altersvorsorge muss künftig armutsfest organisiert werden. Das ist keine unrealistische Vorstellung, sondern gelebte Praxis in wirtschaftlich erfolgreichen Nachbarländern.
Alfred Eibl, ehemaliger Siemens-Betriebsrat und Versichertenberater bei der deutschen Rentenversicherung sowie Mitglied im Koordinierungskreis von Attac Deutschland beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Thema Rente und stellt Alternativen zur Diskussion.
Ab 17 Uhr machen wir auf dem Marktplatz einen Infostand zum Thema Rente.
Kampagnenseite von Attac mit Möglichkeit zum Online Unterschreiben: attac.de/rente