Dienstag, 28. April 2015, 20 Uhr
Schlatterhaus, kleiner Saal, Österbergstr. 2, Tübingen
Handel müsste sich auf einen Austausch zwischen den Regionen mit ihren jeweiligen ökologischen und kulturellen Eigenarten gründen, die auf gerechte Weise ihre Produkte, Fähigkeiten und Handlungskraft teilen. In den letzten Jahrzehnten hat sich der Handel hingegen immer weniger auf den Güteraustausch konzentriert, sondern mehr und mehr darauf, im Streben nach Unternehmensgewinnen soziale Schutzrechte und Umweltstandards zu beseitigen. Das Projekt des Freihandelsabkommens zwischen der EU und den USA – die Transatlantische Handels-und Investitionspartnerschaft – engl. TTIP, ist hierfür ein beredtes Beispiel. Das Abkommen wird auch dazu beitragen, das systematische Überschreiten der Grenzen der Biosphäre unseres Planeten zu verschärfen.
Der ökologische Fußabdruck der EU – Ergebnis des bestehenden Handelssystems und seines Konsumniveaus ist einer der größten der Welt. Das hat weltweit für viele Menschen zu einem Verlust des Besitzes an Grund und Boden, Wasser und anderen Ressourcen geführt, während der Planet gleichzeitig in einen unumkehrbaren Klimawandel hineinsteuert. Deshalb ist es unausweichlich notwendig, eine neue Perspektive für den Handel zu ergreifen.
Von dieser Notwendigkeit überzeugt, haben sich mehr als 50 europäische Organisationen – in denen Bauern, Gewerkschafter, Menschenrechtsverteidiger, Umweltschützer, Netzwerke des gerechten Handels und Entwicklungsfachleute vertreten sind – zusammengetan, um ein Alternatives Handelsmandat für die europäische Handelspolitik zu entwickeln. Dieses spricht sich geleitet von dem Grundsatz „Mensch und Umwelt vor den Interessen der Wirtschaft“, für eine Revision der Handelsordnung aus, die in wirkliche und durchführbare Alternativen mündet, in denen der Handel der gesamten Welt und der Umwelt dient.
Der Referent Herbert Löhr, der in der Solidaritätsarbeit für Nicaragua und im Peru-Arbeitskreis des Aktionszentrums Arme Welt e.V. Tübingen aktiv ist, wird diese Konzept vorstellen,