*Mobilität mit Elektroauto?
Zukunftstaugliche Wege von A nach B*
Dienstag, 28. November 2017, 20:00 Uhr
Schlatterhaus, kleiner Saal, Österbergstr. 2, Tübingen
Unsere Zukunft: Weiter wie bisher, nur mit Elektroauto. Wäre tatsächlich alles
gut, wenn Autos keinen Auspuff hätten?
Es ist kompliziert, leider. Elektroautos haben vielerlei – auch ökologische –
Schwachstellen. Mindestens so schwer wiegt aber, dass sie die Diskussion über
eine zukunftsfähige Verkehrspolitik verhindern. Wollen wir tatsächlich noch mehr
Umwelt mit Straßen und Abstellflächen versiegeln? Noch mehr PKWs produzieren und
noch mehr Güter auf der Straße transportieren? Auch der Diesel-Skandal wird
instrumentalisiert, um dem Elektroauto zum Durchbruch zu verhelfen. Die
Verlärmung und Verödung von Innenstädten und deren Blechlawinen-Ästhetik ist
ebenso wenig Thema wie die Kasernierung von Kindern auf Innenhöfen, Spielplätzen
oder Kinderzimmern „aus Sicherheitsgründen“ oder die Zersiedlung und das
Zerschneiden von Naturräumen. Nicht nur die Grünen waren da schon weiter.
Zukunftsfähige Verkehrspolitik kann nicht heißen, stur auf Elektromobilität zu
setzen und nebenbei die Finanzierung von Autobahnen zu privatisieren durch ÖPP
Projekte (Öffentlich Private Partnerschaften). Wie kann eine zukunftsfähige und
ökologische Verkehrspolitik Menschen dabei unterstützen, ihren Weg von A nach B
zu erreichen – sozial- und umweltgerecht. Viele Berufspendler fahren immer die
gleichen Strecken, haben immer ihr gleiches Ziel, allerdings werden die Abstände
zwischen Wohnort und Arbeitsplatz immer größer. Warum ist das so? Und was ist
mit dem Lastwagenverkehr?
Ist es möglich, den motorisierten Individualverkehr zu erschweren, aber z.B.
Buslinien schneller zu machen, damit der Autofahrer nur vom Auto auf den Bus
umsteigen kann und er somit sein Ziel schneller erreicht als mit seinem Auto?
Ist es vielleicht sogar möglich, dass dies bequem und somit zustimmungsfähig
sein könnte?
Unser Referent bejaht diese These – Er wird die Fußangeln und Vorzüge des
Elektroantriebs ausführlich betrachten: Huldigung und Verteufelung sind fehl am
Platz. Harald Klimenta plädiert für einen umfassenden Blick auf die
Mobilitätsbedürfnisse unterschiedlicher Altersgruppen und Bevölkerungsschichten,
er fragt nach den Entstehungsgründen von Verkehr und diskutiert Lösungen, die
weder utopisch noch teuer, sondern einfach nur notwendig und machbar sind.
*Harald Klimenta* ist ist Physiker, lebt in Regensburg, ist Autor und Mitglied
im Wissenschaftlichen Beirat von Attac