Am morgigen Freitag, den 29.5.20 veranstalten die Parents for future Tübingen um 16 Uhr auf dem Holzmarkt eine Kundgebung “ Keine Abwrackprämie für die Zukunft!“. Sie rufen auf, Bobbycars und Spielzeugautos mitzubringen, sowie Mundschutz zu tragen und den Abstand einzuhalten. Auch Attac Tübingen wird sich an der Aktion beteiligen und ruft zur Teilnahme auf.

Aus Protest gegen die drohenden Subventionen für die Autoindustrie gehen auch andere
Attac-Gruppen in ganz Deutschland zusammen mit anderen verkehrspolitisch Aktiven am Freitag in vielen Städten auf die Straße.

„Angesichts des drohenden Klimakollapses ist es nicht nur absurd,
sondern auch dreist, weitere Steuermilliarden in die Förderung des
individuellen Autoverkehrs zu stecken, während die Aktionär*innen der
Autokonzerne weiter Dividenden erhalten“, sagt Thomas Eberhardt-Köster
vom bundesweiten Attac-Koordinierungskreis. „Statt eine
Dinosaurierindustrie zu fördern, müssen öffentliche Verkehrsmittel mit
staatlichem Geld ausgebaut werden. Viele Kommunen haben wegen Corona
damit zu kämpfen, Bus und Bahn weiter zu finanzieren. Umso dringender
müssen sie unterstützt werden. Wir brauchen Geld für Öffis statt für
Autos!“

Nachdem die Politiker*innen auf dem virtuellen Autogipfel am 5. Mai das
Thema Abwrackprämie noch vertagt hatten, drängen die Autolobby und die
Ministerpräsidenten der „Autoländer“ die Bundesregierung nun zu einer
Entscheidung über Kaufanreize.

Dabei ist Verkehr der drittgrößte Emittent von Treibhausgasen in
Deutschland, Tendenz steigend. Der Großteil stammt aus dem individuellen
Autoverkehr. Um das 1,5 Grad-Klimaziel zu erreichen, muss dieser radikal
eingeschränkt werden.

Aus Sicht von Attac bietet die gegenwärtige Krise eine Chance, um
endlich das System der Mobilität sozialökologisch umzugestalten. Angst
vor einem Umbau der Autoindustrie ist dabei unbegründet: „Die
Autokonzerne können in Teilen zu klimagerechten Mobilitätskonzernen für
Busse und Bahnen umgebaut werden. Ausbau und Betrieb des erweiterten
öffentlichen Verkehrs schafft zusammen mit dem riesigen
Arbeitskräftebedarf in der Pflege oder im Handwerk zusätzlich Arbeit.
Zusammen mit einer allgemeinen Arbeitszeitverkürzung ist so eine
klimagerechte soziale Sicherung für die Beschäftigten möglich“, sagt
Achim Heier, ebenfalls aktiv im Attac-Koordinierungskreis. „Daimler, VW
und BMW sitzen auf Gewinnrücklagen in Höhe von 180 Milliarden. Statt mit
diesem Geld Großaktionär*innen noch reicher zu machen, müssen sie das
Geld für den nötigen Umbau ihrer Produktion nutzen.“

Weitere Informationen:

Attac-Kampagne „ Einfach umsteigen – Klimagerechte Mobilität für alle“:
www.attac.de/einfachumsteigen

Attac-Basistext „Klimagerechte Mobilität für alle“:
https://shop.attac.de/basistext-57-klimagerechte-mobilitaet-fuer-alle